Barlach, ein Hauptvertreter des deutschen Expressionismus, ist berühmt für seine Holz- und Bronzeplastiken. Das Thema der lesenden Mönche hatte ihn bereits 1921 beschäftigt. In der Bronzearbeit von 1932, zu der es eine hölzerne Version gab, verstärkt er durch Reduktion die Ausdruckskraft der linearen Gewandfalten, schweißt den Block der Sitzenden zusammen. Die Kunst des 14. Jhd. in Florenz hat ihn angeregt, ebenso die Skulpturen und Malereien des Meisters Bertram (1345-1415), der im Altar von 1379 in der Hamburger Kunsthalle urtümlich anschauliche Erzählergabe ausbreitet. Barlachs avantgardistische Vision suchte diese fundamentale Kraft zurückzugewinnen. Die Holzversion wurde von den Nationalsozialisten 1937 in München in der Ausstellung ‚Degenerierte Kunst‘ verspottet. Barlachs Werk überlebte, weltweit anerkannt und in bedeutendsten Sammlungen vertreten. Skulptur ‚Lesende Mönche III‘: Getragen von Mitmenschlichkeit und sozialem Engagement führt Barlachs Gestaltungskraft zu Konzentration und Verinnerlichung. Die fugenhafte Behandlung seiner Oberflächen, in Verbindung mit den Faltenschwüngen, ist wie Ein- und Ausatmen, ein lebensnotwendiger Zusammenhalt. Das Rund, das sich in der Plastik vom Kopf des linken Mönchs über Schulter und Arm zum aufgeschlagenen Buch öffnet, wird zum Arm des rechten weitergeleitet und schließt sich in Schulter und Kopfneigung. In diesem Kreis lebt die Kommunikation zwischen den Individuen und dem Buch. Sie haben gelesen und begriffen. In der mahnenden Stille außerhalb des flüchtigen Prozesses Leben sind sie zur Ruhe gekommen. Die feinen Nuancen gestalteter Ausgewogenheit erkennen wir in den gefalteten Händen des rechten Mönchs, die vor zwei Schüsselfalten wie ein Symbol schweben. Barlachs Werk wird zum Mund der Wahrheit. ‚Ich empfehle diese Arbeit als bedeutendes Zeitdokument, vor dem wir andächtig werden können. Ihre großen Potentiale bestehen heute darin, von den modischen und trivialen Sensationen im Alltag weg, einen Weg zum Wesen des Menschseins aufzuzeigen: Fragen stellen, erkennen, Schlüsse zur Selbstfindung ziehen. Die lesenden Mönche III geben ein Beispiel. Sie veranschaulichen Ansprache und Trost, der aus Büchern kommt. Freude und Tiefe am Weltverstehen können aus einem Gedicht aufsteigen wie aus dieser Plastik. In seinen Formen schenkt Barlach uns einen Teil des endlosen Zusammenhangs der Schöpfung, Voraussetzungen, sich dem Lebenssinn zu nähern. Das ist das Religiöse seiner Kunst, Liebe.‘ (Dr. Friedhelm Häring, Museumsdirektor a. D. und Kurator)Skulptur in feiner Bronze, gegossen im Wachsausschmelzverfahren und von Hand ziseliert, poliert und patiniert. Direkt vom Original abgeformt und verkleinert (Reduktion). Limitierte Auflage 980 Exemplare, einzeln nummeriert und mit der vom Original übernommenen Signatur ‚E. Barlach‘ sowie der Gießereipunze versehen. ars mundi Exklusiv-Edition. Mit nummeriertem Authentizitäts- und Limitierungszertifikat. Format 22 x 16,5 x 14 cm (H/B/T), Gewicht 4,2 kg. Kunst ganz einfach online bei ars mundi kaufen – bei einem der großen Kunstversender Europas
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